Füllmengen bei Porzellan werden meist randvoll angegeben, d.h. das Fassungsvermögen ist das Volumen bis zum Überlaufen. Das bedeutet, wenn eine Tasse als 0,2 Liter angegeben ist, fassen Sie darin etwa 0,16 Liter ein, da sie nicht bis zum Rand gefüllt wird.
Verständnis der Füllmenge:
Bitte bedenken Sie, dass die Porzellanherstellung nicht nur zu mehr als 50 % auf Handarbeit beruht, sondern dass vor allem auch innerhalb der Produktion die vier Naturelemente Feuer – Luft – Wasser – Erde eine entscheidende Rolle spielen. Schon die unterschiedliche Platzierung im Ofen kann ausschlaggebend sein, weshalb beim „reinen Naturprodukt Porzellan“ geringe Schwankungen bzw. Abweichungen handelsüblich sind.
Der Werkstoff Porzellan ist ein zu 100 % natürliches Produkt (alle Rohstoffe kommen aus der Erde) und das einzige Material, dass nicht aus dem Feuer heraus-, sondern in das Feuer hineingearbeitet wird. Bei Porzellan ist die Gestalt bereits fertig, bevor es dem Feuer ausgesetzt wird. Bis zur Fertigstellung, die trotz moderner Fertigungsanlagen noch immer mit Handarbeit verbunden ist, durchläuft es neben verschiedenen Trockenprozessen am Ende bis zu dreimal das offene Feuer (ca. 1.000 °C beim sog. Glühbrand sowie ca. 1.400 °C beim Glattbrand und im Falle einer anschließenden Veredelung/Dekoration erneut nochmals bei 1.250 °C).
Angemessene Schwindungstoleranzen und geringe Abweichungen in Form und Dekor liegen deshalb in der Natur der Sache. Im Gegenteil, dies ist sogar die Bestätigung dafür, dass es kein „steriles, rein technisches Produkt“ ist.
In der Weißgeschirrherstellung wird das Porzellan üblicherweise zweimal gebrannt. Das erste Mal bei ca. 1.000 Grad, dem sogenannten Glühbrand und beim zweiten Mal, dem Glattbrand bei 1.400 Grad Celsius. Durch diese Verschmelzungsprozesse von Porzellan und Glasur verliert der Scherben seine Porosität, erhält seine endgültige Stabilität und typische Transparenz. Bei diesen Vorgängen findet ein ständiger Gasaustritt statt, bei dem Blasen an die Oberfläche steigen zerplatzen und verfließen. Es kann jedoch sein, dass sich mehrere Poren vereinen und eine größere Blase bilden, diese ist später als optische Beeinträchtigung, den sogenannten "Nadelstichen" zu erkennen.
Jede Porzellanproduktion erbringt trotz aller Technik und jahrhundertelanger Erfahrung alle Qualitätsstufen. Es liegt daher in den technischen Erzeugungsbedingungen, dass es Porzellan von vollkommener Beschaffenheit nicht gibt. Abweichungen in der Farbe, Form und Stärke, sowie kleine "Schönheitsfehler" fließen im erheblichen Maße in die Preisgestaltung mit ein und sind auch bei 1. Wahl nicht auszuschließen.